Centrum Praxis Luzern GmbH

Rheuma, was ist das?

Rheuma ist ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen des Bewegungsapparates, also der Gelenke, der Knochen, der Muskeln, der Sehnen und/oder des Bindegewebes. Insgesamt gibt es über 200 verschiedene rheumatische Erkrankungen.

Welche Rheumaformen gibt es?

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen:

  • rheumatoide Arthritis
    Dies ist eine Autoimmunerkrankung, das heisst, dass die Immunzellen den eigenen Körper angreifen. Sie befallen dabei Sehnenscheiden und Gelenkhäute. Meistens beginnt die Erkrankung zwischen dem 30. bis 60. Lebensjahr. Dabei sind Frauen viel häufiger betroffen, als Männer, nämlich im Verhältnis: 3 : 1. Auch sind Europäer öfters betroffen als Asiaten oder Afrikaner. Kühles Klima verstärkt die Symptomatik. Meist ist der Beginn schleichend. So fangen die Entzündungen an den Finger- oder Zehengelenken an. Im Verlauf entsteht ein symmetrischer Befall (gleiches Gelenk auf der rechten und linken Seite). Die Stärke der Entzündung und der Schmerzen verläuft schubweise.
  • Spondyloarthritis (Psoriasis + Morbus Bechterew)
    Bei Morbus Bechterew entstehen Wirbelentzündung, die zu Versteifung der Gelenke führt. Die Wirbelsäule verknöchert im Beckenbereiche wie bei der Arthrose. Und führt im Alter schlussendlich zur Invalidisierung.
  • juvenile idiopathische Arthritis
  • Bindegewebserkrankungen (Lupus erythematodes + Sjögren Syndrom (Tränen-/Speicheldrüsen)
  • Vaskulitiden (Entzündungen der Blutgefäße)

Degenerativ-rheumatische Erkrankungen:

  • Arthrose / Arthritis
    Eine degenerativ-rheumatische Erkrankung entsteht entweder aufgrund einer bestehenden rheumatoider Arthritis, altersbedingt oder aufgrund von hoher resp. einseitiger körperlicher Belastung (bsp. Bauarbeiter). Weitere Ursachen können auch sein: ungünstige Lebensführung, Muskelverspannungen, Erkrankung innerer Organe, Venenerkrankungen, chronische Herde (Entzündungen, Infektionen). Meistens entstehen ab dem 55. Altersjahr wahrnehmbare Probleme. Die Krankheit kann grundsätzlich an jedem Gelenk vorkommen.
    Sie ist keine entzündliche Gelenkerkrankung, kann aber durch Reibung und Schäden zu entzündlichen Prozessen im Körper führen.
    Die Degeneration beginnt schleichend in gelenknahem Knochen, Gelenksschleimhaut, Gelenksmuskulatur oder der Gelenkskapsel.
  • chronische Rückenschmerzen

Weichteilrheumatismus:

  • Fibromyalgie - Weichteilrheuma was ist das?
    Diese Erkrankung lässt sich nur schwer fassen, die Symptome ähneln stark der Arthritis. Der «chronische» Schmerz ist eher unspezifisch im Gewebe bzw. in den Muskeln (fühlt sich an wie ein tiefer Muskelschmerz). Deshalb wird sie auch als Weichteilrheuma bezeichnet. In der Schweiz sind ca. 3 % der erwachsenen Bevölkerung betroffen, doch die Dunkelziffer scheint aufgrund der schwierigen Diagnostizierbarkeit deutlich höher zu sein. Nebst den Schmerzen ist sie gekennzeichnet durch eine ausgeprägte Energielosigkeit und durch Schalf- und Gedächtnisstörungen.

Stoffwechselerkrankungen:

  • Osteoporose (gestörten Knochenstoffwechsel)
    Dies ist eine schleichende Knochenerkrankung. Sie baut im ganzen Skelett Knochensubstanz ab und verändert die Struktur der Knochen: Sie werden porös, instabil und können bei geringer Belastung oder ohne erkennbare Ursache brechen. In der Schweiz sind rund 400'000 Personen betroffen, mehrheitlich Frauen. Osteoporose kann schon in jungen Jahren auftreten, trifft aber überwiegend ältere Menschen. Ab dem 50. Lebensjahr erleiden 51% der Frauen und 20% der Männer infolge einer Osteoporose einen Knochenbruch.
  • Gicht (Störungen des Harnsäure-/Purin-Stoffwechsels)
    Dies ist eine Stoffwechselstörung, bei der sich die Harnsäurekonzentration im Blut erhöht. Harnsäure ist das Stoffwechselprodukt von Purinen (Stoff, der im Zellkern enthalten ist). Purine werden über die Nahrung aufgenommen und von unserem Körper selber gebildet. In den Gelenken, Schleimbeuteln, Sehnen, der Haut und im Ohrknorpel lagern sich Harnsäurekristalle (Urat-Kristalle) ab. 80% der Betrofenen sind Männer. Die Krankheit tritt oft zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf. Frauen sind meistens erst um die Wechseljahre betroffen. Es gibt auch Auslöser welche die Entstehung begünstigen: Infekte, Medikamente, Bewegungsmangel oder Übergewicht.

Symptome bei Rheuma

Typische rheumatische Beschwerdne sind:

  • Schmerzen
  • Schwellungen
  • Hitze
  • Steifheit (vor allem morgens)
  • Allgemeines Krankheitsgefühl
  • Deformierungen

Dabei gibt es einige Dinge, die die Symptome oder den Verlauf noch verstärken/verschlimmern.

Symptomverstärker sind:

  • Witterung (vor allem Kälte)
  • ungesunde Ernährung
  • Übergewicht
  • sitzende Lebensweise, wenig Bewegung
  • Infektionen (Borreliose, Campylobacter, Epstein-Barr, Grippe-/Herpesviren, Salmonella etc.)
  • Gelenksverletzungen (Unfälle)
  • Überlastung (körperlich, emotional)
  • Nikotin

Behanldung von Rheuma / Therapie von Rheuma

Medikamente zur Behandlung von Rheuma

Der Einsatz von Medikamenten nimmt in der Rheumatherapie einen hohen Stellenwert ein und die Therapieansätze sind weitgehend sehr ähnlich.

Es gibt 3 Wirkstoffgruppen

  • Schmerzmedikamente
  • Glukokortikoide
  • Basismedikamente (DMARD)
    Es gibt klassische Basismedikamente wie Methotrexat oder Biologika wie TNF-alpha-Hemmer oder Interleukin-Blocker. Und dann gibt es noch zielgerichtete synthetische Basismedikamente wie JAK-Hemmer oder PDE-4-Hemmer.

All diese Medikamente bieten auf ihre spezifische Art Entlastung und können garade zu Beginn oder in einem akuten Schub sehr gute Dienste leisten. Bei einer langfristige Einnahmen bringen sie aber auch das Problem von unerwünschen Nebenwikrungen mit sich.

behandlen von Rheuma mit pflanzliche Rheumamittel

  • Afrikanische Teufelskrallenwurzel = bei Arthrose + Rheumatoider Arthritis
  • Brennnessel = entzündungshemmend (oft mit Weidenrinde)
  • Weidenrinde = entzündungs- und schmerzhemmend
  • Zitterpappel oder Esche = entzündungs- und schmerzhemmend
  • Birke = bei Rheumatoider Arthritis oder Gicht
  • Weihrauch = entzündungs- und schmerzlindernde Wirkung
  • Arnika äusserlich = rheumatische Muskeln- und Gelenkschmerzen
  • Cayennepfeffer äusserlich = Scharfstoffe = Schmerz-/ Wärmereiz

Es gibt weitere Therapieformen, die je nach Situation eine gute Ergänzung zu Medikamenten und ausgeglichenem Lebensstil (Ernährung, Bewegung, Entspannung) bieten können. Sie sind jedoch nicht alle wissenschaftlich nachgewiesen und geben manchmal nur Erfahrungswerte wieder: Physiotherapie, Ergotherapie, Massagen, Wärme-/Kältebehandlung, Hydrotherapie, Neuraltherapie, Osteopathie, Naturheilkunde, Homöopathie, Akupunktur, Hypnose, Gesprächstherapie, Gestalt- oder Maltherapie, Tanztherapie u.w.m.

Ernährung und Rheuma

Es ist vor allem wichtig die Entzündungen zu reduzieren und den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgeicht zu halte. Diese Lebensmittel haben einen besonderen Einfluss. Lebensmitteltabelle bei Rheuma und Ernährungstabelle bei Rheuma stellen wir Ihnen im Kurs zur Verfügung (z.B. Arthristis und Ernährung).

Gemüse & Obst
  • 5 am Tag 3-4 Gemüse / 1-2 Obst / bunt und abwechslungsreich
  • sek. Pflanzenstoffe wirken gegen Entzündung, besänftigen Immunsystem und bekämpfen freie Radikale (oxidativen Stress)
  • nach ein paar Monaten Reduktion Antikörper

weniger davon:

  • Kreuzblütengewächse (alle Kohlsorten) + scharfschmeckende Blattgemüse (Ruccola, Kresse, Rettich, Radieschen) NUR gekocht essen.
mehr kalziumreiche Lebensmittel
  • dunkelgrüne Blattgemüse, Mineralwässer
  • Milch, Joghurt und oder Käse
mehr Vollkornprodukte
  • 2-3x/Tag Vollkornprodukten (liefern Ballaststoff + Mineralien)
tierische Lebensmittel
  • Fleisch und Eiern in moderaten Mengen. Enthalten vorteilhafte Mineraline/Vitamine und gut verwertbare Eiweisse
  • Fisch und Meeresfrüchte mind. 2x pro Woche. Enthalten wichtige Fettsäuren (Omega-3).
mehr Samen, Nüsse und Sprossen
  • abwechselnd. Diese enthalten eine super Mischung an Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium, Zink, Eisen und Selen, Ballaststoffen, B-Vitaminen und wertvollen Fettsäuren.
weniger Limonaden und Energiedrinks, am besten meiden
  • egal ob mit Zucker, Glucosesirup oder künstlichen Süßstoffen
  • div. Mechanismen führen zu Entzündung + reduzieren Darmbakterienvielfalt
weniger Süßigkeiten, industrieller Zucker und Honig max 1x/Woche.
  • Zucker in natürlichen Lebensmitteln wie Fruchtzucker in Obst/Gemüse + Lactose in Milchprodukten sind nicht gemeint.
weniger Fast-Food max 1x/Woche
weniger alkoholische Getränke möglichst meiden
Kaffee in Massen ist ok


Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht halten.

Meiden Sie säurebildende Nahrungsmittel. Diese sind:
  • eiweisshaltige Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Käse, Wurst, Eier
  • Weissmehlprodukte
  • zuckerhaltige Lebensmittel wie Süsswaren, Kuchen, Limonade, Süssgetränke
  • hochprozentiger Alkohol
  • koffeinhaltige Getränke = mehr biogener Amine
  • Zusatzstoffe in Lebensmittel (Phosphate in halb-/fertigt Produkten), Emulgatoren, Stabilisatoren, Konservierungsmitteln, Gerinnungshemmer etc.

Wichtige Nährstoffe bei Rheuma

Bei Rheuma wegen Cortison und Bewegungseinschränkung wichtige Mineralstoffe und Vitamine sind:
  • Calcium
  • Eisen
  • Magnesium
  • Selen
  • Zink
  • Kupfer
  • Vitamin D
  • Vitamin K
  • Vitmain C
  • Vitamin E

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